Geschichte

ENTSTEHUNG 

DER KLEINGARTENANLAGE BOSCHBERG

Im 19. Jahrhundert war der Boschberg eine ausgedehnte, 

locker mit Gebüschen bewachsene Gegend (daher der Name Boschberg = Buschberg), 

die als Viehweide und für Landwirtschaft genutzt wurde. 

Auf Bild Klicken: Video von 1960 

Zu Beginn der Kriegsereignisse im Jahre 1939 wurde in den Außenbezirken 

von Wien jede freie Fläche als Grabeland deklariert und von der dafür

interessierten Bevölkerung gerne angenommen.

So wurde auch im 10. Bezirk, Laxenburger Straße 157 , auf einer

32.000 m² großen Fläche -Teil der städtischen Mülldeponie ein Grabeland

errichtet und auf 160 Parzellen aufgeteilt.

Die zum Anbau von Gemüse und Kartoffeln nötigen Saaten und Setzlinge

wurden von der Gemeindeverwaltung zur Verfügung gestellt. Ein großes

Problem stellte die unbedingt erforderliche Bewässerung der Anbauflächen dar.

Die „Grabeländer" wussten sich jedoch zu helfen und schleppten von weit

entfernten öffentlichen Wasserhydranten das kostbare Nass in Kübeln und Kannen

auf ihr Stückchen Erde. Die Einfriedung der Parzellen wurde mit allen möglichen

Materialien durchgeführt.

Eine Umbenennung von Grabeland auf Ernteland erfolgte Ende des II.Weltkrieges ,

und brachte den Besitzern eine wesentliche Erleichterung in punkto

Ausgestaltung und Verschönerung ihrer Parzellen. Es konnten ab diesem

Zeitpunkt Obstbäume und Sträucher gesetzt werden und mit

fortschreitender gesicherter Lebensmittelversorgung machte die vorerst

begehrte Nutzfläche dem Ziergarten Platz. Lauben und Hütten im Ausmaß

von 8 bis 12 m² wurden damals bereits mit viel Umsicht und Geschmack errichtet.

Das Wasser musste nicht mehr mühsam vom Hydraten geholt werden, denn fast

jeder Siedler wusste sich Rohre verschiedenster Art von den vielen Bombenruinen zu beschaffen. 

Eine Umwidmung vom Ernteland auf Kleingarten wurde nach vielen Vorgesprächen

bei den zuständigen Behörden der Gemeinde Wien und mit Unterstützung

durch den Wiener Verband und den Zentralverband der Kleingärtner im

Jahre 1965 vom zuständigen Wiener Gemeindeausschuss beschlossen.

Damit begann für den Kleingartenverein BOSCHBERG eine neue Ära.

Aus der Improvisation wurde eine ausgezeichnet geplante Anlage mit

Lichtanschluss, Sommerwasserleitung mit Verbrauchszähler für jede Parzelle,

Senkgruben, befestigten Wegen, äußeren und inneren Einfriedungen und

42 Parkplätzen. Kleingartenhäuser mit einer verbauten Fläche von 25 m²

konnten errichtet werden.

Im Jahre 1978 wurde das Kleingartengesetz neuerlich geändert und es durften

35 m² verbaut werden. Da zu dieser Zeit die alte Sommerwasserleitung viele

Gebrechen hatte und der Wasserverlust hoch war, musste eine neue

Wasserleitung gebaut werden. In diesem Zusammenhang beschloss der

amtierende Vorstand die Wasserleitung winterfest zu errichten und eine

zweite öffentliche Anschlussleitung bei der Gemeinde Wien zu

beantragen, da sich der Standart der Kleingartenhäuser gehoben hat und

zusätzlichnoch 17 neue Parzellen errichtet wurden. Um Kosten zu sparen, 

wurden Telefonkabeln in den Wegen mitverlegt.

Da die Zeit nicht still steht, wurde das Kleingartengesetz Anfang der 90er Jahre wieder

novelliert und es durften von nun ab 50 m² verbaut werden. Eine Umwidmung auf

ganzjähriges Wohnen wurde beantragt. Um diese zu erhalten, musste eine

zentrale Abwasserentsorgung (Kanal) gebaut werden 

Im Mai 1995 begannen die ersten Aufgrabungen des Hauptkanals im Grünstreifen

neben der Einfahrtsstraße. Nach Fertigstellung des Kanals im Bereich des

Grünstreifens wurden teilweise 66 Stellplätze mit Flugdächern,

ein zentraler Müllplatz und Briefkästen errichtet.

1996 wurde die Anlage mit Erdgas versorgt und ein

automatisches Einfahrtstor installiert. Nach den Bauarbeiten 1997 wurden die

Wege neu asphaltiert. Die Gemeinde Wien bot den Mitgliedern den Kauf ihrer

Pazelle an. Ca 35% der Mitglieder haben bereits ihre Parzelle im Eigentum erworben.

2004 wurde der ältere Teil des Parklatzes neu asphaltiert.

Durch neue Aufteilung der oberen Parkplätze konnten 5 Parkplätze mehr

errichtet werden, sodass ein akueller Stand von 111 Stellplätzen erreicht wurde. Auch wurden

auf den Freiflächen bei der Einfahrtsstraße 4 Anhängerplätze und

4 Motorradabstellplätze errichtet. Die Einfahrtsstraße wurde auf Hofrat

Karl Kranzlstraße benannt. Gleichzeitig wurde über 17 der neu asphaltierten Stellplätze einheitlich ein Flugdach errichtet. 

2003 wurde unser Vereinshaus komplett umgebaut.

Im Jahre 2009 wurde das 70jährige Bestandsjubiläum der Dauerkleingartenanlage

BOSCHBERG gefeiert, welches zum Anlass gab, den zuständigen Stellen der

Gemeinde Wien, dem Landesverband und Zentralverband

der Kleingärtner mit seinen Unterverbänden für das

Entgegenkommen und die Hilfe herzlichst zu danken.

Bei dieser Feier, wurde der zuletzt neue gestaltete Parkplatzbereich als

"Heinrich Pommerplatz" umbenannt.

2023 wurde die Wegbeleuchtung auf LED umgerüstet.

2023 wurde unser Vereinshaus renoviert.

2023 wurden die Tore zur KGA saniert.

2023 wurden 3 Stück Defibrillatoren installiert.

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Die Vereinsleitung bedankt sich beim ehemaligen Obmann Julius Simko für die Unterstützung bei der Ausarbeitung und zur Verfügungstellung des geschichtlichen Rückblickes zu unserem Verein.